Rotoruas Vulkanwelt Waiotapu und: endlich ein Kiwi

Schon am Tag 41 war die Schlechtwetterfront Schnee von gestern. Dieser Morgen war noch sonniger als noch am Tage zuvor, sodass wir voll motiviert in die kommenden Tage gestartet sind:

Auf dem Plan stand nämlich ein Abstecher zum Otorohanga Kiwi House.

Hier gibt es etliche heimische Vögel zu sehen, teils in Freiluftkäfigen und teils ganz ohne jegliche Einzäunung, wie zB. den White Faced Heron, den South Island Pied Oystercatcher, den New Zealand Kingfisher, den Spurwing Plover oder den Karearea (neuseeländischer Falke).

Unter den „normalen“ Vögeln war dann natürlich die Fütterung der Red Crowned Parakeet ein kleines Highlight:

Allerdings war das alles nicht der eigentliche Grund, warum wir hier hergefahren sind. Dieser versteckt sich nämlich im Namen der Institution:

Wir wollten Kiwis sehen!

Der nachtaktive Vogel mit seinem struppigen Gefieder blieb uns bislang immer verborgen. Zwar haben wir die Rufe bei der einen oder anderen Sonnenaufgangswanderung gehört, aber mehr als ein huschender Schatten blieb uns nicht zu sehen. Das sollte sich nun ändern, denn hier in Otorohanga ist die Hauptaufzucht- und Auffangsstation für Kiwis. In sogenannten Night Houses sind die Vögel ganztägig in Dunkelheit untergebracht, sodass sie sich aus den Verstecken heraustrauen und umherlaufen. Letzteres sieht auch echt witzig aus, wenn diese Fußball-großen Vögel mit ihren langen Schnäbeln ohne „Arme“ vor sich hin hoppeln. In freier Wildbahn hatten die Kiwis vor der Kolonialisierung durch die Briten und Polynesier fast keine natürlichen Feinde, doch durch die Einfuhr von Ratten, Wieseln, Mardern, Frettchen und Hunden sind die faustgroßen Eier und die Tiere selbst mittlerweile bedroht, ebenso durch die Jagd. Deswegen gibt es in vielen Reserves Pest Control Programs, in denen nachweißlich die Kiwipopulation angestiegen ist, nachdem man Fallen mit Hühnereiern aufstellte und somit die o.g. wilden Jäger dezimierte. Doch nun zum eigentlichen Vogel an sich, der dann durch eine Futterschale schön vor die Linse gelockt wurde:

Nach diesem grob dreistündigen Stop fuhren wir dann zügig weiter in Richtung Rotorua. Diese Region ist vor allem durch zwei Dinge bekannt:

  1. Maori Kultur (die für Touris eingerichteten Maori Dörfer haben wir nicht besucht)
  2. Vulkane und Geothermische Phänomene

Diese „Phänomene“ riecht man bereits, wenn man in die Stadt hineinfährt, da es überall dezent nach Schwefel riecht. Ebenfalls dampft es aus der Erde in dem einen oder anderen Vorgarten. In Mitten der Stadt kann man sich solche heiße Quellen und blubbernde Schlammpfützen im Kuirau Park ansehen.

Doch wenn man sichs richtig geben wollte, musste man ins 30km südlich gelegene Wai O Tapu fahren. Hier erwartet einen nach grob 25$ Eintritt Vulkanlandschaft aktiv.

Die berühmten Champagne Pools mit ihren roten Eisenablagerungen, grüne und gelbe Vulkanseen, neu aufgerissene oder uralte Krater sowie kochende Schlammpfützen, deren Sound für Herr der Ringes Mordor Szenen aufgenommen wurde. Bei hervorragendem Wetter ein spannendes Areal für Fotografen, wenngleich es in den Dampfwolken unter Sonnenschein dann ziemlich warm wurde 😉