Im Anschluss an die atemberaubende Zeit in und um Antigua (Vulkane!!!) ging es weiter zum Lago de Atitlan. Hier übernachteten wir eine Nacht in der kleinen, nicht ganz so schönen, dafür aber beschaulichen Stadt Panajachel kurz Pana.
Doch der eigentliche Grund, hier her zu kommen war ein weiteres G Adventures Projekt: die Unterkunft bei einer Maya Familie auf der anderen Seite des Sees in San Pedro La Laguna . Dieses sog. Homestay wird von ortsansässigen Bewohnern seit einigen Jahren angeboten, um uns Reisenden etwas ihrer Kultur zu zeigen, im Gegenzug erhalten sie von G eine kleine finanzielle Hilfe. So wurden wir beispielsweise zu einer Schokoladenmanufaktur, einem Kräutergarten zur traditionellen Medizin, einem Kunstatelier und einer Frauenweberei geführt. An letzterer gab es wie bei den anderen auch einen kleinen Vortrag auf Spanisch, den Lola dann übersetzte, doch hier konnte man sich auch am Baumwollspinnen und -Färben versuchen – wofür sie im Übrigen nur natürliche Farbe verwenden. Beim Kauf eines bestimmten Textils geht außerdem ein Großteil des Erlöses an die bestimmte Weberin, die dieses spezifische Stück anfertigte, der Rest wird zum Erhalt des Frauenvereins der Weber verwendet. War schon ziemlich interessant das ganze, auch wenn man nach einem langen Reisetag nicht allzuviel behalten konnte….
Der Abend fand dann für einen jeden in einer Kleingruppe im familiären Rahmen des Homestays statt. Ich teilte mir die Unterkunft mit Joe und Darragh. Obwohl keiner von uns wirklich Spanisch konnte, die Gastgeber leider auch nur seeehr Basic English, konnten wir beim Essen dann doch eine Art Konversation aufrechterhalten. Gegen Ende wurde es dann, nicht zuletzt wegen der süßen Tochter Jennifer, sogar richtig lustig! Doch – mit den letzten drei Tagen der Party und des Wandern und Campen in den Knochen – war ich dann recht früh sehr froh, in einem gemütlichen Bett meine Batterien wieder aufzuladen…
Fotos vom eigentlichen Haus meiner Familie zu machen fand ich irgendwie unangebracht. Man muss aber sagen, dass, nur weil sie Mayas sind, sie nicht den ganzen Tag im Federschmuck herumrennen, Mais essen und in Verschlagen aus Fels und Stroh wohnen. Eigentlich war es ein ganz normales zentralamerikanisches Haus aus Stein, mit allen Facilities, die man so kennt (außer Wifi), nur halt irgendwie einfacher bzw. pragmatischer.
Der nächste Tag war ebenfalls ein Rechargeday – denn wir hielten uns fast den ganzen Tag in einem Restaurant mit Pool am Seeufer auf, ehe wir für den abendlichen Booze Cruise auf einem Boot wieder nach Pana gefahren sind.
Dieser war echt ziemlich lustig, zudem auch von einer Maya Familie organisiert. Wenn auch das Boot eher ein Floß als ein Schiff war, bewiesen sie einen guten Musikgeschmack, um uns mit all you can drink Getränken in der Hand ordentlich einzuheizen. Abgeschlossen wurde alles dann mit Karaoke. Der letzte Song – na? Welcher? Richtig: Living on a prayer im Legendstyle by Joe und mir.
Am Ufer trafen wir dann auf diejenigen, die lieber die Stadt als den See erkundeten und starteten alle unsere dann erste, gemeinsame night out. Ziemlich folgenreich, wenn man das so sagen darf: die eine musste aufgrund überhöhtem Alkoholkonsums von einem starken Samariter (mir) nach Hause getragen werden, die anderen haben dann nach seit Costa Rica eindeutig bestehenden Knistern doch endlich zueinander gefunden und wieder andere kamen vom ersten richtigen gemeinsamen Gespräch durch die 2 für 1 Happy Hour aneinander gebunden über Reggaetontänze hin zu einem ganz anderen, unerwartet intensiven Kapitel.
So kann man also sagen, dass die alte und neue Reisegruppe dann doch zügig zueinander gefunden hat 😉
Der letzte Stop in Guatemala auf dem Weg nach Belieze war kulturell wohl der interessanteste: die alte Mayastadt Tikal.
Bekannt durch viele Filme und Brettspiele haben wir hier in mehreren Stunden sengender Hitze alte Ruinen erkundet.
Mehr oder weniger dezent verkatert.
Macht aber nichts, zumindest mir nicht, denn für solche Orte kam ich ja hier her, das lass ich mir nicht von bisschen Sonne oder Hitze oder Kopfschmerzen nehmen!
Außerdem war die ganze Tour gleich viel interessanter, da ich sie quasi gänzlich mit Erica an meiner Seite bestritten habe. So erfuhr man etwas über die Steine, die vor einem liegen, über die Hochkultur, die dahintersteckt, aber auch über einen neuen Menschen mit einer ganz anderen, untypischen Geschichte und zugleich startete ich meine erste Spanisch und Italienisch Stunde – da sie neben Englisch und Deutsch in diesen beiden Sprachen ebenfalls flüssig sprechen kann. Wenn man sich dann noch gut versteht, kann so ein Tag kaum besser sein 😉
Im Dickicht um die Ruinen spottete man beim Umherlaufen immer wieder ganz interessante Tierchen. Besonders zahlreich traf man auf eine Art Frettchen mit extrem langem Schweif. Keine Ahnung wie diese Geschöpfe heißen, sie waren aber lustig zu beobachten: lustige Laute von sich geben raschelten sie im Laub des Unterholzes bis sie irgendwann unvermittelt einfach davonrannten. Oder sie kletterten auf den ein oder anderen Baum/Strauch, um Früchte und Beeren zu ernten, unterschätzen dabei aber immer ihr eigenes Gewicht, sodass sie abrutschten oder den Kletterast abbrachen.
Am Zentralen Marktplatz Tikals schossen wir dann zum Abschluss noch ein Gruppenbild mit unserem Guide, ehe wir die lange Reise nach Belieze auf uns nahmen: