Das Ende einer Reise – oder Ära?

Lange hat man nichts mehr von mir gehört.

Ich weiß, es tut mir zum einen auch Leid und zum anderen nervt es mich selbst mehr als Euch, aber dafür gibt es einen Grund:

Bisher habe ich auf allen Etappen meiner Reise diesen Blog mit meinem Handy geschrieben und Euch mit spannenden Geschichten meiner Erlebnisse versorgt sowie visueller Eindrücker derselben – dank Canon Wifi Picture Transfer von der 80D aufs S7 auch kein Problem. Leider ist mir aber irgendwo auf halber Strecke der G Adventures Tour mein Handy mal wieder so ungünstig heruntergefallen, dass das Display wie damals in Wellington schnell seinen Geist aufgegeben hatte… die Zeit reichte, um den Leuten daheim von diesem Missgeschick zu berichten, nicht aber für ein Statement auf Reisedesalex.com. In den folgenden Stops gab es dann entweder keine Handyreparaturen, oder wenn doch, hatten sie das Display nicht auf Lager oder verlangten dann utopisch hohe Preise, sodass ich mich – auch wirtschaftlich gezwungen – dazu entschieden habe, den Blog für die letzten paar Wochen zu pausieren und mir nur ein billiges Notfallersatzhandy besorgen. Das tat ich dann quasi an letzten Ort meiner Zentralamerikareise: in Playa del Carmen, Mexiko.

So fing dieser Beitrag im Original an. Doch mittlerweile habe ich ja tatsächlich jeden Teil vor, während und nach meiner Reise beschrieben, dass ich diesen Post als Abschluss an das Ende der Reise des Alex setzen wollte – so gesehen ein Doppelpost, doch die Chronologie wars mir wert 😉


Der Chronologie wegen sollte ich also erst über alles, was nach Costa Rica geschehen ist, berichten. Jedoch könnt ihr es anhand des Titels dieses Blogbeitrags erahnen:

Meine Reise ist mittlerweile zu einem Ende gekommen.

Am 30. Mai bin ich in Playa del Carmen gegen Mittag, nach einem letzten, perfekten Sandwich bei dem Brasilianer Toni für 80 Pesos (Joe und ich waren hier die letzten Tage mindestens einmal täglich) in den ADO Bus zum Flughafen in Cancun gestiegen.

Diese Busse verkehren unter Tags so gut wie alle 30 Minuten und bringen einen für günstige 208 Pesos zuverlässig, komfortabel und in zügigen 60-90 Minuten zu allen Terminals des internationalen Flughafens in Cancun.

Hier angekommen waren Phillip und ich die letzten, die Mexiko nach der G Adventures Tour verlassen hatten. Wie immer habe ich mir auch hier ein letzten Bierchen gegönnt: Das herzhafte Dos Equis Amber hat es schon die Tage vorher in mein Herz geschafft, sodass dich das Land nicht ohne einen letzten Schluck verlassen konnte 😉

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Mit ein paar letzten Last Minute Souvenirs im Gepäck habe ich dann auch schon den Flug nach Manchester geboarded. Mit einer Sitzplatzreservierung mit extra Beinfreiheit hatte ich auch kaum Sorge, dass dieser neun Stunden Flug irgendwie unangenehm werden könnte. So ist es trotz sehr eingeschränktem Onboard Entertainment dann auch geblieben. Netflix auf dem Telefon, Spotify Offlinecontent sowie Pixar Filme machten den Flug sehr kurzweilig.

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Condor stellt für normale Gäste nämlich nur grob sechs Filme zur Auswahl. Zwar waren diese quer durch alle Genres, allerdings wird man für alle anderen Filme dann mit 6 Pfund zur Kasse gebeten – ebenso wie bei allen anderen Angeboten von Cola bis GnT. Der Preisunterschied zu den anderen Großairlines merkt man dann halt doch. Die 200€ Ersparnis warens mir aber wert.

In Manchester war ich dann von der sehr strengen, erneuten Sicherheitskontrolle überrascht. Keine Ahnung, wie ich nach dem Handgepäckscheck in Cancun in einem Flugzeug irgendwelche neuen illegalen Items in meinem Rucksack bekommen sollte, aber gut, durchleuchtet und -sucht ihn gerne nochmal. Die Wartezeit am Flughafen fühlte sich dann dank des typischen britischen Meal Deals – der immer ein Fertigsandwich wie z.B. BLT, einen Snack wie z.B. Salt and Vinegar Chips sowie ein Getränk wie z.B. eine Cola enthält – für 4 Pfund und eines langen und tiefgründigen WhatsApptelefonats über Träume und Zukunft dann eher nur wie wenige Minuten als wie zwei Stunden lang an, ehe es dann mit einer kleinen, 80 Sitzer-Propellermaschine Richtung Düsseldorf ging.

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Hierfür hatte ich schon einige Monate zuvor mit Anika, einer Medizinstudentin aus Düsseldorf – den Medimeisterschaften sei Dank – ausgemacht, dass wir uns ja an diesem Tag nach knapp einem Jahr wiedersehen könnten. Gesagt, getan. Nach etwas Terminhin- und hergeschiebe seitens ihrer Uni und Verspätungen im Luft- sowie Bahnverkehr haben wir bei ein paar kühlen Becks die Frühlingssonne im dem Bahnhof nahegelegen Park genossen. So kommt man gerne nach Deutschland zurück – danke nochmal, dass es geklappt hat!

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Ein paar Stunden später musste ich aber dann auch irgendwann in den ICE einsteigen… schon wieder eine kleine, dennoch traurige Verabschiedung. Hilft aber nichts… Dank Personen auf der Fahrbahn, verspäteten Zügen, verpassten Anschlüssen und ausgefallenen Zügen kostete es mich dann noch über 6 Stunden, um um 0035h morgens in Ulm anzukommen. Hier holte mich dann mein Vater ab – was für eine warme und innige „Welcome Back Umarmung„! Durch die Nacht zu ihm, Tortellini mit Bärlauchpesto und Chilliöl als Mitternachtssnack und bereits jetzt endlosen Geschichten machten meine finale Rückkehr dann zu einer sehr schönen Erfahrung.

Ursprünglich nicht so keen auf die Heimkehr war ich dann doch irgendwie froh, endlich im Heimathafen angelegt zu haben. Die Segel waren eingeholt. Der Anker ausgeworfen. Die Taue befestigt.

Der Captain ging an Land.


…hier endet also eine Geschichte.

  • Am 01.06.19 in den frühen Morgenstunden schloss ich meine Augen und konnte selbst in den ach so schnellen und wirren Träumen kaum verarbeiten, was ich seit dem Beginn meiner Reise alles erlebt habe…
  • …was seit dem 12.09.18, also in 262 Tagen, alles passiert ist.
  • …an was die über 10.000 Fotos und Videos auf der Canon DSLR 80D und GoPro5 alles erinnern.
  • …mit welchen Orten mich die zahllosen Souvenirs, die ich teilweise während der Reise nach Hause geschickt und teilweise zuletzt selbst mitgebracht hatte, verbinden.
  • …mit wie vielen Menschen ich flüchtigen, spaßigen, intensiven, liebevollen oder dauerhaften Kontakt geschlossen habe.
  • …welche dieser Menschen ich wohl niemals, welche schon bald wiedersehen werde – Kempten, Regensburg oder Freiburg sind ja nicht aus der Welt.
  • …wieviele einzigartige Momente ich vermutlich nur mit mir selbst teilen kann, und wieviele Momente mit einem entfernten Travelmate für immer eine gemeinsame Erinnerung geschaffen haben.
  • …welche lebenslangen, wichtigen oder auch nichtigen Erfahrungen ich durch diese Reise gemacht habe.

Hier endet also meine Geschichte…

Fast.

Die Zeit nach Costa Rica wurde mittlerweile natürlich noch „nachbeschrieben“ und wer weiß, wann und wohin es als nächstes geht, denn:

Selbst die größte Reise beginnt mit dem ersten Schritt!