Exkurs: The Lost Gypsy

Noch in den Catlins waren wir auf einer Fahrt (von wo nach wo weiß ich nicht mehr…) etwas kaffeedurstig und waren dann natürlich von einem Anzeiger am Straßenrand ganz schön beeindruckt, als dieser sagte „Hot Coffee“.

Zuerst dachten wir auch, dass der Name Lost Gypsy einfach der Name für das Cafe sei, aber dem war nicht so: dieser Name war Programm, denn Lost Gypsy ist ein lässiger Typ, der in einem Bus haust und auf seinem Gelände verschiedenste lustige, interessante oder einfach verrückte, teils bewegte Gimmicks bastelt, meist aus recyceltem Müll. Über die Jahre kamen auf diese Weise so viele Teile zusammen, dass er seinen Bus zu einem Art gratis Muesum umgebaut hat und eine kleine Halle am benachtbarten Hügel zum eintrittspflichtigen Theater – mit dem richtig guten Zeug. Also begannen wir hier herumzustreifen und die Finesse wie Verrücktheit zu erkunden:

Dieses Surfboard hat uns primär angelockt, vielleicht haben ja die Klebestreifen über dem Coffee was zu bedeuten?

Kurz vor dem Ziel wies uns eine menschenähnliche Schaufensterpuppe den Weg:

Von außen wirkte der Bus dann schon ein bisschen interessant:

Auch der Eingangsbereich war vielversprechend:

Im Innenraum war man dann vom verrückten Innenleben fast schon überfordert:

Auf der Leiste im oberen Bildbereich hat ein kleiner Modellzug den Wagen umrundet:

Dabei hat er, selbst durch einem Knopfdruck gestartet, durch Schleifkontakte den einen oder anderen Apparat aktiviert:

Allerdings gab es an jeder Ecke mehr als nur etwas zu entdecken:

Beispielsweise das vom Wortspiel geprägte Sea of change: (die Münzen/das Wechselgeld bewegten sich beim Drehen der Kurbel wellenartig)

Oder die Wecker der verschiedenen Weltzeiten, nur nicht Sydney und New York, sondern Somewhere, Somewhen:

Generell waren so gut wie alle Gimmicks mit Wortspielen oder lustigen Namen versehen, sodass es hier absolut den Rahmen sprengen würde, auf alle einzugehen. Es war aber immer wieder interessant, was denn die handbetriebene Kurbel auslöst. Sei es, dass man Donald Trump abwatscht:

Dass zwei Hände nach einer Kugel greifen:

Dass der Schmetterling sanft mit den Flügeln zu schlagen beginnt:

Dass die Metallnadel über eine alte Dose kratzt und erschreckende Geräusche produziert:

Dass das Innere eines Holzkistchens erleuchtet wird und darin bspw. ein Artist auf einem Seil das Rad balanciert:

Dass zahlreiche Papiervögel zum Sound der Natur aus einem Schalltrichter fliegen:

Dass die 8 am häufigsten gestellten Fragen an den Lost Gypsy ironisch vorbeantwortet werden:

Oder dass die Handmade Hände vom Plasmastrahl erreicht wird:

Wenn einem dann noch langweilig war, reichte ein Blick ins Führerhäuschen oder an die Decke, um aufs neue überrascht zu werden:

Doch auch der Außenbereich hielt einiges bereit. Hier traf man auf einen bei Kurbelantrieb schwimmenden Wal:

Einen fast schon creepy wirkender Tischkicker:

Ein Skelett auf einem Zweirad:

Oder andere witzige Windspiele:

Inmitten dieses ganzen Trubels versammelte sich aber ganz unscheinbar die berüchtigte Straßengang der Nägel:

Hier besprechen sie vermutlich, wie sie am besten gegen ihren Kontrahenten, den Yes, I am Rock Stein vorgehen, der sich ebenso unscheinbar, allerdings als kleines Highlight auf einer Pallisade versteckt:

And yes, she rocks, too 😉

Am Ende war dieser Kaffeestop dann gute zwei Stunden lang, doch einen Kaffee getrunken haben wir tatsächlich nicht, da derjenige, der die Maschine bedient, seit Dezember krank ist.

Hatten die Klebestreifen auf dem obigen Wegweiser wohl doch was zu bedeuten 😉