In der Hauptstadt von Costa Rica, San José, bin ich 22. April angekommen. Im Selina Hostel sollte ich auf die restliche G Adventures Truppe treffen. Doch zuvor habe ich mich einer Free Walking Tour angeschlossen, um wenigstens ein bisschen der Stadt vorab zu sehen.
San José stellt sich genau so dar, wie man sich eine zentralamerikanische Stadt vorstellt. Was das genau ist, kann ich nicht direkt beschreiben, ich kann nur sagen, dass sich das reale Erscheinungsbild mit meiner Erwartung deckte. Irgendwie die teils koloniale Architektur, der spanische Trubel sowie die enorme Hitze/Luftfeuchigkeit.
Die Stadt ist um ein aus Kirchen geformtes Kreuz erreichtet. Im Zentrum dieses Kreuzes steht die Catedral Metropolitana de San José.
Rundum sind also weitere Kirchen zu finden – hier eine Auswahl dieser Eindrücke:
Der Guider der Free Walking Tour klärte uns zudem über die ca. 300 Vulkane im Land auf – hierfür verwendete er eine kurzerhand in den Schotter gezeichnete Karte.
Weiterhin beeindruckend in dieser Stadt waren das durch Kaffeesteuer finanzierte Nationaltheater sowie das auffällig gelb bekleidete Nationalmuseum:
Doch abgesehen von diesen architektonischen Eindrücken machten kleine, aber feine Facts die Tour noch interessanter:
- Im Zuge gewisser Unruhen beschloss der Präsident, das Militär gänzlich abzuschaffen und dieses Budget in Gesundheit und Bildung zu investieren.
- Einst der führende Hersteller von Kork stellte Costa Rica diesen Industriezweig nahezu ein, um die Natur zu erhalten.
- Wer sich zu Erhalt/Schutz gewisser Wälder verpflichtet, erhält vom Staat eine satte monatliche Prämie.
- Die Farben der Nationalflagge stehen für die Küste am Pafizik wie der Karibik (blau), der Freiheit und Unanhängigkeit des Landes (weiß) sowie dem Blut, dass für diese Freiheit vergossen werden musste (rot).
Lange blieben wir allerdings nicht in San José. Schon am ersten eigentlichen Tourtag ging es nach La Fortuna.
Hier ereilte uns auch das erste blaue Wunder. Dachten doch einige, Zentralamerika sei günstig, überraschten uns die Preise für die Touren vor Ort ziemlich: Canyoneering für 90$ oder Rafting für 105$. Umso überraschender war dann die Tatsache, dass man neben diesen oder anderen bezahlten Altivitäten nicht viel anderes unternehmen kann.
Der Hauptfocus dieser Ortschaft steht der örtliche Vulkan Arenal – welchen man ebenfalls nur mit einem Tourguide besuchen kann. Hier schnürte Hugo, unser G Adventures Guide für die erste Hälfte der gesamten Tour allerdings ein ganz nettes Paket:
Nachdem es in einem entspannten Walk zum Aussichtspunkt des Vulkans ging, gab es Möglichkeit für Fotos sowie eine sehr detaillierte Erklärung der Tourguidin, wie sich das ganze Vulkangedöns entwickelt hat – leider ohne Stift und Papier kaum erinnerbar…
Danach führte die Route durch den angrenzenden Regenwald, in dem wir Wildlife zu spotten versuchten. Wilde Truthähne, Fledermäuse oder Affen waren ziemlich einfach zu finden. Das Nationaltier Costa Ricas allerdings, das Faultier, haben wir nicht gefunden…
Zum Abschluss dieser Tour ging es dann in einen durch Geothermie heißen Fluss, in dem es kleine Pools gab. Entspannt bei einem Bierchen aus der Kühlbox im über 30 Grad warmen Wasser liegend, die letzten Tage in Spaß und Joke zusammenfassend sowie im Kerzenschein die Sterne beobachtend kann man so einen Abend schonmal abschließen 😉
Die übrigen Stunden verbachte ich, mit all denjenigen, die ebenfalls nicht jede teure Tour buchen wollten, im Hostel am Pool, beim Billardspielen, in der Stadt beim Erkunden oder beim Taco-Zubereiten in der Küche für Schlemmerabende – etwas Urlaub nach all den Hikes und Erlebnissen die Monate zuvor 😉
Hierbei fanden wir auch eine kleine Liane zum in den Fluss schwingen – seeehr unterhaltsam!
Weiter ging es nach Monteverde. Deutlich höher gelegen wurde es hier im Cloudy Forest nachts dann ganz schön frisch. Die Zeit in diesem kleinen Städtchen verbrachten wir in einem Hotel. Hier hatten Joe, Darragh, Phil und ich ein recht großes Zimmer für uns, jedoch ohne Wifi oder direktem Tageslicht 😀
Genug Futter also, um Jokes und Running-Gags zu speisen.
An Unternehmungen standen hier, neben der ein odere anderen Nacht in der Bar der Locals, gleich vier Highlights an:
- Freehike mit Alice als „Guide“ auf den nahegelegen Hügel. Der erste Aufstieg war über eine Schotterstraße extrem steil. Oben angekommen war die Aussicht im Cloudy Forest dem Name entsprechend: bewölkt. Das eigentliche Highlight war aber der Rückweg, den wir spontan durch einen überwucherten, unübersichtlichen und mit verwirrenden Abzweigungen versehenen Djungeltrail bestritten – ein bisschen verliefen wir uns sogar, doch am Ende kamen wir irgendwie bei einem Nobelhotel raus und fanden so den Weg zurück in die Stadt.
- Ficus Tree Climb. Mitten in der Stadt kann man einen Baum von innen beklettern. Grund dafür ist das parasitäre Verhalten eines Baumes, der den Wort umschlingt und somit erwürgt. Der innere Baum stirbt ab, übrig bleibt das Würgegerüst. Ziemlich spannend, hier hoch zu klettern, traurig nur, dass ich den letzten Meter zur Baumkrone nicht geschafft habe, da ich nicht hindurch gepasst habe…
- Zip Lining mit der ganzen Truppe. Ein wahres Highlight. Insgesamt gab es neun Seile zu durchfahren – besonders spannend waren aber die 2000m langen Fahren in der bauchlängs Supermanpositon sowie der freie Fall ins Seil aus 45 Metern am Ende. Hier hat sich zudem Sophie aus Belgien uns angeschlossen. Diesen frischen Wind in der Gruppe habe ich irgendwie gebraucht, sodass ich den restlichen Tag dann eher mit ihr als mit dem Rest der Gruppe verbracht hab – ein gelungener Tag!
- Besuch einer durch G Adventures unterstützen nachhaltigen Farmerkommune, inkl. Dinner und Kaffeetour. Hiervon gibt es leider keine Bilder, da ich irgendwie vergessen hatte, die Kamera mitzunehmen. Umso interessanter war es, noch mehr über die Kaffeeproduktion sowie den Geschmack via Kostproben zu Erfahren.
In Santa Teresa war primär Strand und Surfen auf dem Programm. Wieder im Selina Hostel genossen wir hier einfach unser Leben. Einige sind auf eine für mich zu teure Quadtour gegangen, weitere erhielten Surflessions, doch am Abend fanden wir uns immer zusammen.
Sei es für Rum Cola aus der Kühlbox zum Sonnenuntergang am Strand…
…oder zum Schlemmerdinner incl. Hummer am Banana Beach:
Doch das wohl beeindruckenste war der allabendliche feuerrote Sonnenuntergang, der zugleich der Startschuss für das Nachtleben war: