Santa Barbara direkt im Anschluss an San Francisco? Liegen da nicht über 300 Meilen dazwischen? Das ist so weit richtig, also nicht gerade der nächste Weg. Aber Line, die Dänin, die ich in Hawaii getroffen habe, hat mich zu sich eingeladen, da an diesem Samstag die komplette Campusarea der University of California Santa Barbara – UCSB in eine einzige Party umgewandelt wird. Der Grund:
Springbreak ist vorbei und alle Studenten kehren aus ihren Urlauben zurück.
Approoooved!
Für dieses einmalige Erlebnis habe ich also die grob 6h Fahrt durch die Nacht auf mich genommen, um pünktlich um 10 Uhr morgens in Isla Vista, dem Studentenwohngebiet Santa Barbaras voller Dorms und WGs, anzukommen und mit den Pregames zu starten.
Das Spiel der Wahl: Dice (Würfel). Hierbei stehen sich zwei Teams an einem Tisch gegenüber. Ziel des Spiel ist es, durch Punkte zu gewinnen und so das andere Team zum Trinken zu bringen. Doch wie erhält man Punkte? Ganz einfach: man wirft einen handelsüblichen Spielewürfel weit nach oben in die Luft, sodass dieser auf der gegerischen Hälfte des Tisches einmal aufprallt und dann vom Tisch herunterspringt. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn wirft man in den Augen der unparteiischen Zuschauer zu flach, prallt der Würfel auf der eigenen Hälfte auf, prallt er mehrfach auf oder wird er von einem Gegner gefangen wars das mit dem Punkt und man trinkt selber. Ist wohl das signature game hier an der UCSB.
Der restliche Tag verlief dann genau so, wie man sich es wegen der Filme American Pie o.ä. vorstellt:
Die gesamten Straßen sind voller Menschen, mal mehr, mal weniger bekleidet – bei der Körperkultur in Californien allerdings nicht allzu übel anzusehen.
Doch noch klischeehafter waren die Housepartys. Nahezu jedes Haus ist eine Studentenbude und hat für diese Riesenparty die Türen quasi für jeden geöffnet. Manche hatten so eine Art Türsteher, andere eine Liveband und dritte vollzogen den berüchtiften Kegstand: im Kopfstand aus dem Bierfass trinken. Alles in allem war man mehr als unter Menschen, demn es war überall gerappelt voll!
Bei all diesem Partylife hielten sich aber alle konsequent an ein – dann eher heuchlerische Regel: kein Alkohol in der Öffentlichkeit. So will es das Gesetz. Getrunken werden musste also in Häusern oder auf Privatgrund. Unser Umgehungsversuch, sich vom öffentlichen Bürgersteig einfach über den Zaun in einen privaten Garten zu lehnen, wurde prompt durch die Polizei untersagt…
Gg. 22 Uhr mussten dann alle ihre Musik runterregeln, auch hier gilt: Gesetz ist Gesetz. Von nun an wurde also strikt indoor weiter gefeiert. Doch bei den meisten war das dann eh nur noch ein gemütliches ausklingen Lassen – nach 12h Feiern kein Wunder. Vor dem zu Bett gehen noch ein Stück Pizza und am nächsten Morgen gewundert, wieviele Bilder man dann doch (mit dem Handy) gemacht hat…
Eine absolut nicht zu vergessende oder missende Erfahrung – solche Events bräuchten deutsche Universitätsstädte auch 😉 danke an Line für die Einladung und Gastfreundschaft sowie an Christine, Louise, Meise, Mille, Kyle u.v.m. für die extrem spaßige Zeit 😉
Am nächsten Tag wurde natürlich erstmal ausgeschlafen. Nach langem Hin und Her, wohin ich als nächstes soll, habe ich mir für die Richtung Osten entschieden. Also wehmütig von allen Beteiligten der vortätigen Feier verabschiedet und nach Los Angeles gefahren. Hier plante ich aber nur eine Zwischennacht ein, um dann die Nationalparks im Inland zu erkunden.
Auf dem Weg habe ich mich dann für einen spontanen Umweg zum Knapps Castle entschieden. Von den gewundenen Straßen auf einen der Berge hatte man rundum schöne Aussichten:
In der Ferne zeichnete sich dann auch schon das Ziel ab:
So ganz klar war mir allerdings nicht, wofür bzw. was das Ganze hier soll, da es eine halbe Baustelle, eine Rutsche und eine Schaukel gab.
Doch die Fotomöglichkeiten hier oben waren ganz ergiebig:
Besonders im Fokus der fotoaffinen standen die Mauerbögen mit deren Aussicht. Zu Beginn saß hier noch ein verliebtes Pärchen, das mich um diesen Shot bat…
…ehe ich mich selbst in die Pose bewegte und nachdenklich in die Ferne blicke:
Es gibt eben viel zu Verarbeiten 😉