Von Suva zum Shark Dive in Pacific Harbour

Nach unserem Bootsaufenthalt fühlte sich es fast so an, als wäre der Urlaub schon vorbei. Doch hatten wir ja noch grob eine Woche vor uns!

Der ursprüngliche Plan war ja, mit Mietwagen zum Surfcamp zu fahren und von dort tagestripmäßig die Hauptinsel zu erkunden und im Camp zu chillen. Doch durch Gespräche an Board der Nai’a haben sich unsere Interessen dezent verschoben, sodass wir in Nadi angekommen Auto und Unterkunft stornierten, um nach Suva, der Hauptstadt zu fahren.

Dort erwarteten wir uns etwas mehr Aktivitäten als in einem Surfcamp. Doch leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, sodass wir auch in Suva bei heftigen Tropenregen viel Zeit im Hotel vebrachten. Das fiel aber nicht weiter auf, da ich nach 35 Tauchgängen eh deutlich übermüdet war und Adrian auch noch Schlaf nachzuholen hatte.

Irgendwann gönnte uns der Himmel dann doch ein paar Stunden Sonnenschein, sodass wir durch den Altstadtkern Suvas spazieren konnten. Der altbritische Einfluss spiegelt sich hier in vielen Gebäuden wieder:

Als wir uns dann bei erneut aufziehenden Regenwolken im Fiji Museum über v.a. die Kannibalengeschichte der Inseln informieren wollten, standen wir hier leider vor verschlossenen Türen: Renovierungsarbeiten. Nun denn, dann eben ein classy Abendessen in einem alten Gouverneurshaus und dann die Vorfreude auf den nächsten Tag genießen:

Denn da stand die Fahrt nach Pacific Harbour an, wo wir uns einen Twotank Shark Dive buchten! Hier, im Shark Reef Marine Reserve Nationalpark soll es einen der besten Haitauchgänge der Welt geben und genau von diesem Ruf sollten wir uns überzeugen – mit den Beqa Adventure Divers!

Angefangen hat es mit dem Papierkram: die üblichen Haftungsausschlüsse, dass man sich verletzen oder sterben kann – bla bli blubb. Im Anschluss ging es mit dem Fitting weiter und dann waren Adrian und ich auch schon bereit und warteten…

… bis wir unser Boot Predator mit insgesamt ca. 10 Tauchern betreten durften:

Auf der Anfahrt durch die Kanäle hinaus auf Meer konnte man noch die Fiji Romantik genießen,

ehe man an den Einstiegsbojen angekommen durchs Briefing auf das bevorstehende Erlebnis vorbereitet wurde:

Was erwartete uns also?

Im Endeffekt ein Abtauchen auf 30m, dortiges Hinknien und dann das Beobachten, wie die Haie aus Rohren und Mülltonnen mit Tunfischköpfen gefüttert werden.

Mit strengen Nullzeitvorgaben, Überbleiung, dass man trotz Aufregung am Boden klebt und etlichen Bodyguards, die Haie, die zu neugierig werden, mit Alustangen davonstoßen, wurde für die nötige Sicherheit bei diesem Raubtierspektakel gesorgt.

Beim ersten Tauchgang fing alles ganz entspannt an: Sichtung der 4-5 Meter langen, ca. 50 an der Zahl messenden Bull Sharks, die sich um den Fisch aus der Tonne bemühten:

Auf 10 Metern dann die Fütterung aus der Hand der deutlich kleineren, aber mit 40 an der Anzahl kaum geringeren Black/White Tip Reef Sharks, sowie der Nurse Sharks:

Nach diesen schon sehr spannenden 45 Minuten ging es erstmal zurück an Board für eine Oberflächenpause. Die Stimmung war sehr gut – ein jeder hat das Unterwassererlebnis gefeiert!

Doch der Friede, den dieses Bild zum Anschein gibt, vermochte zu täuschen:

Denn im Briefing für den zweiten Tauchgang wurde klar:

Jetzt gehts erst richtig los!

Diesesmal ging es zwar nur auf 15m, jedoch mussten wir uns hier hinlegen, da die Fütterung nur wenige Meter vor uns stattfinden und teilweise sogar Thunfisch über unseren Köpfen abgelassen wird. Auf diese Weise kamen die Haie ultra nah an uns heran, sodass ein jeder Taucher nach dem Durchgang von mindestens einem Flossenschlag ins Gesicht berichtete – und ja, die Viecher haben Kraft! Diese Nähe zu diesen Fleischbergen im Urinstinkt nach Nahrung suchend und schnappend war mehr als beeindruckend! Denn wenn aus dem Getümmel ein Fünfmeterberg direkt auf dich zu schwimmt, kann Dir schonmal anders werden:

Auch diese zwei Bilder zeigen, wie abenteuerlich das Ganze war, da zum einen die enorme Größe des Haies im Vergleich zum kleinen Taucher gezeigt wird…

…und zum anderen die unmittelbare Nähe der Giganten, wenn die kurz vor der Linse abdrehen 😉

Zeit für ein Poser-Selfie-Video war aber dennoch, sodass man es mir auch wirklich glaubt:

Dieser Spaß war aber auch irgendwann vorbei – um genau zu sein aufgrund der Stickstoffbelastung nach 35 Minuten – sodass man völlig auf Adrenalin und Endorphinen auf dem Rückweg nur eines dachte:

Man war das geil! Ich will nochmal!

Diesen Wunsch konnten wir uns allerdings nicht erfüllen, da es nach dem Kauf von Tshirts und einem offiziellem Video des Tauchgangs (die Lieferung stand zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Blogs noch aus) mit dem Minibus zurück nach Nadi ging, um von dort die restlichen Tage ein kleines Inselhopping zu bestreiten!

Wir hoffen auf gutes Wetter und freuen uns auf entspannte Faulenzertage ganz im Sinne Tom Hanks‘ Castaways.

Doch zum Abschluss noch ein weiteres Kurzgif des Haitauchgangs: