Der Weg nach Tekapo: Caves & Castle Hill

Der Morgen auf dem Avalance Peak Campingplatz war sehr angenehm, da ich dank der „We made it“ Drinks mit Amanda und Rob sowie einer wärmeren Nacht deutlich besser geschlafen habe. Allerdings ein biiischen zu lange: gegen halb 11 hab ich Rüdi zum ersten mal von außen gesehen.

Macht nix.

Heute stand ja eh primär Fahren auf dem Programm. Wieder zurück Richtung Christchurch ging es über den gewundenen Alpine Highway zu meinem ersten, eher ungeplanten Stop: den Cave Stream Scenic Reserves. Hierüber habe ich nur gelesen, dass man Höhlen auf eigene Faust erkunden kann – doch am Parkplatz angekommen wirkte es so, als ob bereits viele Andere auf die gleiche Idee gekommen sind. Also kanns ja nicht sooo schlimm sein.

Die kleine Infotafel am Angelpunkt der Wanderwege stimmte mich dann allerdings wieder ein bisschen mulmig. Hüfthohes Wasser? Helm? Neoprenanzug?

Ach was, das wird schon!

Also schwang ich mich in meine provisorische Höhlenerkundungsausrüstung: Sneaker, Badehosese, Windbraker, Stirnlampe, Drybag für die Wertsachen und Stativ mit Kamera. Der Weg zwischen den dezenten Limestoneformationen war schon eine kleine Augenweide:

Außerdem traf ich hier Brummel die Hummel:

…und nach groben 10min Fußmarsch war ich dann auch beim Höhleneingang angekommen:

Von nun an erwarten mich gute 600 Meter Höhlenerkundung. Ich war gespannt! Doch der Start war hart: bis über den Bauchnabel stand mir das eiskalte, aber glasklare Quellwasser. Glücklicherweise hielt diese Tiefe nur wenige Meter an. Ab dann war man aber zw. knöchel- bis hüfttief ständig im Strom, der hin und wieder auch genug Power hatte, das Standbein wegzuschwemmen. Also lief ich immer mit einer Hand an der Wand – zur Absicherung.

Einge Male musste man auch die Wasserfälle in der Höhle „hochklettern“. Erstaunlich war hier, wie übertrieben laut und tosend diese waren – verstärkt durch den engen Schallkorridor.

Unterwegs traf man auch andere Höhlenerkunder – allesamt nicht alleine unterwegs. Dadurch, dass ich also so viele andere getroffen habe, habe ich mich dann wieder sicherer gefühlt, falls mir etwas zustoßen sollte.

Aber allein der Sicherheit wegen steigt man ja am Ende des Höhlenflusses ein, sodass man immer stromaufwärts lief. Bei einem Sturz wird man so eher unwahrscheinlicher mitgerissen. Außerdem ist es einfacher, einen 1.5 Meter Wasserfall hoch zuklettern als dass man ihn runter… fällt.

Eine knappe Stunde später sah ich dann Licht am Ende des Tunnels. Von Adrenalin und Anstrengung deutlich ermüdet war ich ganz froh, wieder trockenen Boden, helles Licht und wärmende Sonne erfahren zu dürfen.

Nichtsdestotrotz war diese Höhlenerkundung absolut genial. Eine Empfehlung für Jedermann! Der Mangel an Ausrüstung allerdings war nur wegen der optimalen Bedingungen tragbar: normaler Wasserstand (nach Regen bis zu Brusthoch oder höher), normale Wassertemperatur (im Winter ohne Wetsuit nicht möglich), warme Sonne an der Oberfläche (bereits wenn es wolkenbedeckt und/oder windig ist, ist der Rückweg in nassen Klamotten unangenehm).

Nach einer Pause am und im Auto zum Trocknen der Klamotten ging es dann wenige Kilometer entfernt zum Castle Hill.

Hier gibt es eigentlich keinen richtigen Wanderweg oder ein Ziel. Diese für Maori heilige Stätte imponiert einfach mit ihren vielfältigsten Limestoneformationen, die besonders für Fotografieaffine zum Erkunden und Streunen einladen. Leider habe ich die gratis geführte Tour verpasst. Allerdings habe ich den dafür zuständigen DOC Ranger auf dessen Rückweg getroffen: Sogleich hat er mir nochmal eindrücklich klar gemacht, dass Drohnen nicht erlaubt sind… Bilder gibts trotzden:

Nach diesem Stop ging es prinzipiell straight zum Lake Tekapo – erneut mit schönen Aussichten:

Achja, und einem Donought in Springfield – ob ihn Homer Simpson angebissen hat?