Der Roadtrip nach Melbourne – Stops in NSW

Für die letzten Tage in Australien nach der eindrücklichen Zeit in Sydney habe ich schon vorher mit Maggy aus Regensburg ausgemacht, dass wir uns ein kleines Auto mieten und dann von Sydney nach Melbourne einen Roadtrip starten.

Zwar nur über 7 Tage, da dann schon ihr Flug nach Cairns geht, aber immerhin 😉 tatsächlich geplant hatten wir beide allerdings nicht viel, da Sydney uns zu sehr forderte. Also, spontan!

So ging es folglich am 2ten Januar relativ unvorbereitet zum Autovermieter in Kings Cross. Zuvor trank ich allerdings noch einen vorerst letzten Kaffee mit Marijke im Hostel Cafe Roy, bevor die wehmütige Verabschiedung das Ende eines Kapitels einläutete: denn sie flog dann nach Indonesien zu ihrem Freund und ich – naja wie gesagt, startete den Roadtrip 😉

Noch in New South Wales stoppten wir aus dem Bauch heraus mal hier, mal da, so wie es uns nach Inspiration von Google und Herrn Loose beliebte. Die Nächte planten wir zudem überwiegend auf Campingplätzen oder zur Not im Auto zu verbringen.

Auf diese Weise fingen wir spät am Tag um zirka 3 Uhr im Royal National Park südlich von Sydney an. Tag 1 hat offizell begonnen. Hier locken mehrere schönen Naturspots, u.a. die Figure Eight Pools. Diese sind Naturpools am Küstenrand mit dem Umriss der Zahl 8. Um dorthin zu gelangen, muss man ca. 2h hin und 2h zurück durch wohl beschwerliche Regenwaldetappen wandern – das alles so getimed, dass man zur Low Tide an den Pools ist – also alles andere als spontan machbar. Somit skippten wir diesen Punkt und besuchten die berühmte Kalksteinklippe Wedding Cake Rock. Diese sieht durch ihre schneeweiße Erscheinung einer Hochzeitstorte ähnlich. Leider ist diese nur von der Ferne zu sehen, da Betreren dank einigen „Instagramtoten“ nicht mehr erlaubt ist.

Danach fuhren wir über die ikonische Sea Cliff Bridge entlang der Küste weiter über einen Kmart für last minute Camping Gear für Meggy zu unserer Campsite Kiama North Rest Area.

Mit Toilette und fließend Wasser sowie ausreichend Abstand zum Highway bietete dieser Schlafplatz allen nötigen Komfort 😉

Der 2te Tag war dank voller Verfügbarkeit des Autos dann um einiges bepackter: bei eher bescheidenem Wetter starteten wir beim Nan Tien Temple – der größte Buddhistische Tempel der Südhalbkugel. Zwar hat man ja in Asien schon viele solche Anlagen gesehen, doch war es nochmal was anderes, eine solche mit „westlicher“ Wartung und Pflege im Top Zustand zu erleben. Auf jeden Fall einen Besuch Wert.

Beim Läuten der Nan Tien Bell hoch oben auf dem Berg habe ich dann auch den einen oder anderen Segenswunsch ins Universum geschickt, so wie die Glocke ihren Klang über das umliegende Areal gesandt hat.

Nächster Stop: Bombo Quarry Headland Felsformationen: bei mittlerweile sengender Hitze wanderten und kletterten wir zwischen diesen senkrecht stehendern Brandungsfelsen umher.

Hier trafen wir auch Mampfi die Raupe:

Frühnachmittags besuchten wir dann das Kiama Lighthouse und dessen vorgelagertes Blowhole – dieses spuckte allerdings wegen Low Tide kein einziges mal Wasser in die Luft.

Macht nichts. Genießen wir eben das Wetter im Gras sitzend bei Hummustunfisch Wraps, Zitronenwasser und weiterer Reiseplanung.

Klasse!

Diese führte uns dann über einen äußerst schönen Scenic Drive zum Robertson Pieshop. Hier kehrten wir für einen der preisgekrönten Pies ein – die bereits erwähnten heiß gefüllten Blätterteig Pasteten. Mittlerweile auf den Geschmack gekommen, gönnte ich mir auch hier meinen Favorit: die Beef-Cheese-Bacon Variante.

Nach dieser Stärkung gings zu den Fitzory Falls. Hier führen verschiedene Wanderwege zu verschiedenen Aussichtpunkten, von denen man den über 80m hohen Wasserfall sichten und fotografieren kann. Mit der umgebenden Tal-Berglandschaft in der golden hour ergaben sich gleich zwei schöne Fotomöglichkeiten:

  • Wasserweichzeichnung mittels meines ND64 Filters:

  • Landschaftsaussicht mit meinem in Sydney gekauften Sigma 10-20mm f3.5 (es war ja Weihnachten und Boxingday-Sale):

Auf der Weiterreise zur Bewong Roadside Campside am Highway machten wir einen kurzen Stop bei einem verwuchterten und verlassenen Tunnel, ehe wir aus Platzgründen die erste Nacht im Auto verbrachten. Zuvor aber ein Netflix Hit: Bird Box mit Sandra Bullock!

Tag 3 hielt für uns folgende Highlights bereit: Jervis Bay mit dem wohl weißesten Sandstrand der Welt (?) und Frühstück zwischen etlichen anderen Touris, die die gleiche Idee hatten. Sommerferien in Australien halt.

Im selben Nationalpark war dann auch eine alte historische Lighthouseruine. Mit der ersten Gravelroad für Maggy war allein die Anfahrt schon ein Erlebnis. Vor Ort war ich allerdings ein wenig von der sterilen und abgezäunten Ruinenatmosphäre enttäuscht. Kein Vergleich zu Ta Phrom im Angkor Komplex.

Nicht enttäuscht war ich allerdings von der nebenan liegenden Aussichtsmöglichkeit sowie einer weiteren „Infinity“-Klippe.

Habe ich Kängurus gesagt?

Ok, Spoiler Alarm, aber als wir weiter zum Pebbly Beach gefahren sind, hatten wir vor allem eine Erwartung: geschürt von Reiseführern wollten wir hier die wilden aber zutraulichen Kängurus sehen.

Und, wurden wir enttäuscht? Nein!

  • Weder vom Strand…
  • …noch von der Kangarooerwartung:

Nachdem wir diesen „Steichelzoo“ lange genossen und mehr als ausgekostet haben, wollten wir noch ein paar Kilometer gut machen, und fuhren also weiter Richtung Süden.

Den kurzen Stop beim Australia Rock ließen wir uns aber nicht nehmen. Denn hier konnte man ein Loch in einer Felswand sehen, das ziemlich genau die Umrisse Australiens zeichnet:

Die Nacht verbrachten wir dann nach einem weiteren Scenic Drive auf der Imlay Creek Campsite. Bei Lagerfeuer, Wein und Stargazing mit Brice und Clement aus Frankreich zwischen riesigen Regenwaldbäumen auf jeden Fall nicht der schlechteste Platz zum Übernachten.

Doch bei aller Begeisterung und Freude merkten wir am vierten Tag langsam, dass wir Gefahr laufen, uns zu verzetteln… Melbourne war nämlich noch immer gute 500km entfernt – und da ist die Great Ocean Road hinter Melbourne noch nicht einberechnet. Also entschieden wir uns für diesen Tag, bei fast ausschließlich Regen, eigentlich nur weiter Richtung Südwesten zu fahren.

Bei den Buchan Tropfsteinhöhlen hielten wir für eine äußert interessante Tour in der Ferry Cave und Mittagspause mit Lachswraps inne, ehe es zum Sonnenuntergang auf dem Mortimer Campground 60km vor Melbourne hieß: Zelte aufbauen, Essen, kommende Tage planen und früh schlafen gehen.

Doch hier noch ein paar Eindrücke aus der Höhle:

Der nächste Morgen sollte dann um 6 Uhr beginnen, um dem geplanten Itinerary gerecht zu werden – doch ob das bei einer eisig kalten Nacht im Zelt geklappt hat, erfahrt ihr im nächsten Eintrag 😉