Mitten in Cairns hat ein Laden meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen: Universal Joint Didgeridoo Specialists.
Der Wunsch mir eines zu kaufen bestand schon seit einiger Zeit. Denn meiner Meinung nach ist ein Didgeridoo eines der passendensten Souveniers überhaupt: aus australischem Holz in Australien gefertigt, mit indigener Kunst verziert und mit dem wohl charakteristischsten Sound, den man sich vorstellen kann. Ob man es nun spielen kann oder nicht macht es auf jeden Fall neben dem Bett oder im Wohnzimmer einen schönen Dekorationsgegenstand, der eine Geschichte zu erzählen hat. Und am Lagerfeuer, wenn alle ihre Gitarre für Oasis‘ Wonderwall rausholen dröhn ich dann einfach das Didgeridoo 😉
Also bin ich schnurstracks in den Laden und hab mich einfach mal umgesehen. Sofort sprach mich der Ladenbetreiber Daniel sehr freundlich an, ob ich am Kauf interessiert sei. Ja. Also gab er mir ersteinmal eine Kostprobe seiner Skills. Awesome sag ich da nur!
Ich war angefixt und bat ihn um eine Lehrstunde. Nach ein paar kleinen Lippenübungen drückte er mir eines seiner Instrumente in die Hand und meinte, ich solls einfach versuchen. Die Lippen ganz locker im Luftstrom flattern lassen.
Bäm.
Elefantenfurz.
Das war wohl nichts.
Doch Daniel war geduldig und konnte sachverständig die Fehlerquelle lokalisieren und mir Tips zur Verbesserung geben. So hat es keine 10 Minuten gedauert, bis ich annehmbare Sounds produzieren konnte! (Leider kann ich hier keine Sounddateien einbinden – bestimmt irgendwie möglich, check nur nicht wie)
Doch das war erst der Anfang. Die Abwechslung im Spielen erfolgt nämlich, in dem man Worte ins Digeridoo spricht oder singt und somit Laute aus der Natur nachahmt. So erzählen die Aborigines bspw. beim Spielen die Geschichte eines gejagten Kängurus und imitieren das Hüpfen mit den Laut „Wiau“. Andere Möglichkeiten sind bspw. „Crocodile“, „Guten Tag“ oder „Cola Fanta Bier“. Ihr seht: man kann alles reinsprechen, solange es einen coolen Sound produziert.
Allerdings ist nicht jedes Didgeridoo für jeden Spieler (Anfänger) gleich gut geeignet. Der Umfang des Mundstücks bspw. muss zur Lippen/Mundgröße passen. Der Innenumfang des Instruments beeinflusst die benötigte Power bzw. den benötigten Luftstrom, um einen Ton zu erzeugen und die Stimmung des Didgeridoos bestimmt quasi die benötigte Lippenspannung. Höhe Töne bedürfen mehr Spannung, tiefe weniger.
Aus diesem Grund – und weil es einfach mega Spaß gemacht hat – habe ich bestimmt eineinhalb Stunden in Daniels Shop verbracht und an die 20 verschiedenen Didgeridoos bespielt, bis ich mein perfektes gefunden habe.
Form, Länge, Stimmung und Artwork mussten bei dieser finanzschweren Anschaffung zusammenpassen.
In meinem Fall entschied ich mich für ein dünneres Instrument im tiefen C von ca. 1.3m mit schwarzer Bemalung und Echsenzeichnungen von einem Künstler, der schon mit Hugh Jackman auf der Bühne stand.
Den Namen habe ich leider vergessen, allerdings finde ich diesen leicht heraus: ich muss nur die Unterschrift auf dem Didgeridoo, das per Post nach Deutschland geschickt in wenigen Wochen daheim auf mich warten wird, ansehen 😉
Über den Preis bewahre ich übrigens vorerst Stillschweigen – eines sei aber gesagt: von 125$ bis über 2000$ war alles möglich und der Versand nach Deutschland schlug nochmal mit 150$ zu Buche.
Leider wurde kein kleines Dankeschön im Form eines Zierboomerangs dazugepackt 😉