Meine ursprüngliche Idee, den Zoo zu besuchen, wurde leider gleich an mehrfacher Stelle vereitelt: zum einen war das Wetter natürlich genau an dem Tag nicht besonders. Um genauer zu sein: so einen heftigen Regen und Donner habe ich noch nie erlebt! Dennoch habe ich die ca. 60min Anfahrt bestritten. Vor Ort sah es dann ein wenig besser aus, allerdings immer noch kein „ich genieße die nächsten Stunden im Zoo“ Wetter. Dank Singapore Rain Radar und meinen eigenen Augen war ich mir nach einer weiteren Stunde des Abwartens sicher, dass es heute nichts mehr wird. Also wieder zurück in die Stadt. Somit waren zirka 4h des Tages „sinnvoll“ verbracht.
Papageien habe ich aber trotzdem gesehen:
Das war aber nur ein Punkt. Denn ich hätte den Zoo ja wiederholen können. Doch vor Ort have ich natürlich den Lageplan studiert und herausgefunden, dass die Tiere, die ich auf jeden Fall sehen wollte, nicht alle in einem Park, sondern auf Singapore Zoo, Riverside Sadari, Birdspark und Nightsafari verteilt sind. Dh: 4 Tickets oder ein fettes Kombiticket, aber vor allem: entweder einen kompletten Tag dort oder auf mehrere verteilt. Beides wegen des nahenden Abflugdatums nicht (mehr) möglich.
Also musste ich mir eine andere Beschäftigung suchen:
Ich entschied mich für eine eigenständige Erkundungstour durch Little India und dann doch für einen Ausflug auf Sentosa Island.
In Little India viel gleich mal auf, dass überall Überreste oder Vorbereitungen für das hinduistische Lichterfest Dipawali zu sehen waren. Natürlich waren auch – vll. durch selektive Wahrnehmung verzerrt – deutlich mehr Inder unterwegs. Spätestens aber in einem sehr dicht gepackten und gedrängten Markt beim Indian Hertitage Center wurde einem klar, dass das hier ein anderer Stadtteil ist. An jeder Ecke wurden Hennas gemalt, kitschige Klingspiele/Windspiele, Blumenschmuck, indische Süßigkeiten und und und. Besonders auffallend: dass die Windspiele bis auf ca. 180cm herunterhingen, sodass für mich nur gebückt an ein Durchkommen zu denken war.
In Gedenken an die fette Indienreise vor ein paar Jahren habe ich mir dann mein Leibgericht der indischen Küche gegönnt: Mutter Paneer mit Naan und kaltem Mangolassi. (Ein würziges Erbsen-Paneer (indischer Mozarella) Curry mit „Fladenbrot“ und Mangojoghurtdrink)
Mit der selben MRT, die mich nach Little India brachte, fuhr ich vom Farrer Park Richtung Harbours Front. Hier steigt man quasi IM groß angelegten Shoppingcenter Vivo City aus. Ab jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten nach Sentosa Island zu gelangen: Mit der Fähre, der Seilbahn, der Magnetschwebebahn oooder über den szenischen Sentosa Broadwalk zu Fuß.
Dreimal dürft ihr raten, was ich gewählt hab: richtig. Zu Fuß. 😉
Die Insel ist durch Landaufschüttung enorm vergrößert worden und wirkt vom ersten Meter an durchgeplant. Alles sehr säuberlich bebaut und verziert – das macht schon fast einen zu künstlichen Eindruck. Das gesamte Areal ist dann in verschiedene Bereiche unterteilt: der eine in voll mit Attraktionen und scheint mir ein riesiger Vergnügungspark zu sein: der Themenpark der Universal Studios, das Auarium, das Maritime Experimental Museum, Zip Lining, Aussichtsplattformen, Wachsfigurenkabinett und so weiter. Hier kann man sicher mehrere Tage verbringen und hunderte SGD ausgeben. Das übrig gebliebene Geld kann man dann im pompösen Casino der Insel verzocken 😉
Ein weiterer Bereich ist der der Strände. Alle unterschiedlich bezeichnet über Golfcar-Linien miteinander verbunden. Der Sand eher grobkörnig. Die Aussicht eher semigeil auf zahllose Containerschiffe. Das Wasser nass. Dennoch ein wohlverdienter Ort zum entspannen (abseits des Piratenschiffwasserparks) nach dem ganzen Trubel im „Freizeitpark“.
Weiter hinten kommt dann ein riesiges Golfplatzareal sowie, wenn man den Maps-Diensten vertrauen schenkt, Resorts und Bungalows, die den aufgeschütteten Palmeninseln in Dubai ähneln. So weit ans andere Ende der Insel bin ich dann aber nicht gelaufen (und mir fehlte der Geist die Buslinien dort zu verstehen).
Zusammenfassend gesagt ist Sentosa vielleicht doch etwas mehr als nur eine Spaßinsel, auf der man sehr viel Zeit verbringen kann. Viel scheint mir aber v.a. auf Kinder ausgerichtet, was trotz reduzierter Ticket/Tokenpreise das ganze dann natürlich fast zu einem Luxusausflug machen würde. Der Europapark bspw. ist vermutlich ähnlich teuer, nur fällt eben der Flug um die halbe Welt weg 😉
Die letzten Stunden verbrachte ich dann wieder im Hostel – Klimatisiert, komfortable Sessel, Dusche – ehe es dann abends zum Flughafen geht, um die Maschine um 23h nach Darwin zu boarden.