Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich schoneimal in Thailand war. Vor ziemlich genau drei Jahren habe ich nämlich hier in Bangkok im Thammasat University Hospital eine Famulatur in der Notaufnahme gemacht. Abgesehen davon, dass das damals eine echt erfahrungsreiche Krankenhauszeit war (Sprachbarriere, andere Gesundheitssystem, andere Medikamente, Nachtschichten, dank Rettungsdiensterfahrung erster „Intubator“ in der Reihe, andere (Medizin)-studenten u.a. der IFMSA) habe ich natürlich auch mit Thailändern vor Ort Freundschaften geschlossen. Klar, solche „Freundschaften“ sind nur von kurzer Weile intensiv, nicht zuletzt da ich in solchen Dingen wie regelmäßigen Kontakt pflegen nicht der Eifrigste bin, dennoch dachte ich mir:
Fragen kostet ja nichts!
Gesagt, getan. Leider sind meine Kontaktstudenten Pond und Jay nicht mehr in Bangkok, sondern wegen ihres Studiums (Genitiv, Georg, Genitiv!) irgenwo in der Provinz gelandet.
Allerdings hatte meine damalige Oberärztin Tem einen Abend dank Zustand nach Dienst keine Schicht. Also haben wir uns kurzerhand zum Abendessen und Trinken im Saxophone Pub beim Victory Monument verabredet. Das nächtliche Treiben an diesem Platz ist genau so, wie man sich es vorstellt. Überall Musik, Leute, Leuchtreklame, Gerüche, Autohupen etc. Da macht schon das Herumschlendern Spaß.
Im eigentlichen Pub gab es natürlich live Jazz mit Saxophon, das Singha Beer gab es in Keramiksaxophongläsern gezapft und zu Essen übertrieben leckeres Zeug. Typisch Thai: mehrere Hauptgerichte bestellen und jeder am Tisch schnabulliert. So kam ich endlich wieder in den Genuss von Tom Yum Suppe, Thai Green Curry, frittierten Käseecken, Sesam-Rindstreifen, Schweinebauchhäppchen gebacken und:
Reis.
Also: Gute Musik. Gutes Essen. Gutes Bier. Guter Abend! (Dass es dort auch Paulaner Weizen gab, hab ich zwar bemerkt, aber bewusst ignoriert)
Zum Heimweg kamen natürlich die üblichen Konversationen mit den Marktschreiern der etwas verruchteren Bars zu Stande:
Thai massage?
Happy ending here!
Where you from? Germany. You want bumsing?
El classico. Aber mit einem Lächeln im Gesicht und einem höflichen Nein wars dann auch gegessen.