Das gechillte Leben in Byron Bay

Den Byron Flair leben – das heißt so viel wie sich am Strand bräunen, surfen, in den zahllosen Geschäften stöbern und abends das Leben in den hervorragenden Restaurants und Bars genießen.

Also genau mein Ort 😉

Bis auf das Surfen vielleicht. Spätestens seit Sri Lanka weiß ich, dass meine Handgelenke nicht für diesen Sport gemacht sind. Hat sich also schon mal rentiert, ins Hostel Wake Up! mit gratis Surfboardverleih zu gehen…

Nutzt man halt eben umso öfter den gratis Fahrradverleih ebenda, um beispielsweise zum ca. 2km entfernten Aldi Australia zu fahren und die neue Backpackeralex Leibspeise zu holen: Barbeque Reiscracker und Hummus. Einfach genial lecker. Aber das war natürlich nicht meine einzige Beschäftigung.

Bei einem meiner vielen Strandspazieegängen habe ich bspw. zufällig Trish, Helen, Ella und Dean aus Team Charlie getroffen. Natürlich hat man dann gleich den Sunset Walk zum Cape Byron Leuchtturm bestritten und zum Dinner absolut leckere Tacos im Miss Margarita gehabt.

Leider war der Sonnenunteregang beide Abende nur semigeil – den abendlich aufziehenden Wolken und Gewittern sei dank. Schön wars aber natürlich trotzdem, am westlichsten Punkt des australischen Festlandes namens Cape Byron zu stehen und die Farbwechsel des Himmels zu beobachten.

Für hoffentlich „bessere“ Ergebnisse dann eben morgens um 4 Uhr aufstehen, 5km hastend in 45min wandern, um vor dem Leuchtturm dann den Sonnenaufgang zu bestaunen. Hier bin ich sehr glücklich mit meinen Bildern (und dem ganzen Projekt), auch wenn der klassische Engblenden Stern nie zum Vorschein kam, da auch Morgens eher die Wolken dominierten. Dafür strahlte dann eben das Leuchtturmlicht dramatisch durch den Nebel, doch seht selbst:

Jetzt habe ich so viel von Wolken erzählt, dass man glatt meinen könnte, es sei schlechtes Wetter im Surfers Paradise.

Falsch gemeint.

Untertags präsentierte sich dieses gechillte Fleckchen Erde von der besten Seite, sodass man den Travellerhype um Byron nur allzugut nachvollziehen konnte.

Hier also ein paar Eindrücke der Stadt an sich. Schlendern durch die Ladenstraßen, an interessanten Fassaden, mancher Streetart oder der luxuriöseren Appartements vorbei hat sich mehr als gelohnt.

Eine Parallelstraße weiter war man dann aber auch schon am Strand. Bade-Mainbeach, Taucheinstieg und Surfer am Clarkes Beach, der Hundestrand Bellongil Beach oder der Surfer Strand Tallow Beach – alle haben ihren Flair. Den der Ungezwungenheit, der Verpflichtungsfreiheit, des schönen Lebens. Doch überzeugt euch selbst:

Hab ich dann überhaupt was „richtiges“ unternommen?

Ja!

Zum einen eben den Cape Byron Walk zum und um den Leuchtturmberg bestimmt sechs mal. Dann wollte ich aber mit Delphinen Kayak fahren.

Ihr ahnt es schon, wenn ich „wollte“ schreibe.

Richtig. Abgesagt wegen rauer See oder ausgebucht.

Macht aber nix, dafür hat es nämlich hier endlich mit dem Tauchen geklappt:

Der einzige Tauchspot Julian Rock ist nur 5-10 Minuten Schlauchbootfahrt vom Strand entfernt.

Hier musste ich aber bei 18°C Wassertemperatur einen 5.5mm Longsleeve Neoprenanzug mit 3mm Unterziehneotanktop sowie Haube tragen. Man ist halt eben anderes gewohnt 😉 die Fahrt zum Einstieg war dann auch alles anderes als ruhig und die Sicht unterwasser variierte zwischen 5 und 17.358 Metern. Zudem hielt diese Felsformation (Julian Rock) exponiert in Mitten des Meeres unkalkulierbare Strömungen bereit: mal kam man bei hohem Finnenschlag kaum voran, mal wurde man ohne jeglichen Eifer mehrere Meter nach vorne getragen. Oder nach rechts oder links. Nicht ganz so einfach zu tauchen also.

Haben sich dann meine Tauchgänge Nummer 67 und 68 überhaupt gelohnt?

Aber hallo!

Genau die widrigen Bedingungen haben es irgendwie spannender gemacht. Außerdem kann ich wohl behaupten, dass Nummer 68 (max. Depth 19.2m, Time under water 52min) einer meiner Besten überhaupt war, misst man einen Tauchgang am gesehenen Wildlife:

  • mehrere metergroße Schildkröten am Meeresgrund (würde fast sagen, so groß wie Adam von den Seychellen, man konnte sie leicht mit einem Fels verwechseln)!
  • Zahllose von mir noch nie zuvor gesehene, zwischen Felsen und Korallen hervorragend getarnte Wobbegong Sharks!!
  • Ein atemberaubender Swimthrough durch eine auf 15m liegende Höhle in Begleitung eines 2m Spannweite messenden Bull Rays!!!
  • Zwei schüchterne, aber durch ihre Größe von bestimmt 2-3 Metern beeindruckende Nurse Sharks. Als bedrohte Spezies ist eine solche Sichtung noch toller!!!!
  • Somit als voraussichtlicher letzter Tauchgang in Australien eine absolute Überflutung durch Highlights!!!EinsElf!

Abends ging es dann nach Entspannung im Hostel bei Hagel (!) mit dem 15h Nachtbus nach Sydney, wo mich Weihnachten, Silvester aber vor allem 10 Tage Stadtleben und die Stadt leben erwarten! Bis dahin, stay tuned!

PS: übermorgen ist Heiligabend, Winterstimmung kommt hier auf jeden Fall auf #witz