Chris‘ 20 Jahre alter Mitsubishi Pajero V6 3.5l mit über 400.000km leistete bislang top Dienste. Bepackt ist das Gefährt mit allem Nötigen, sodass es gute 2.5t auf die Waage bringt, aber dennoch ganz angenehm zieht bei ca. 15l/100km. Hier ein Auszug der Packliste:
- Campingequipment (Kochutensilien aller Art, Gasherd, Tisch und Klappstühle, Kühlschrank an Sekundärbatterie, Wassertank)
- Schlafausrüstung (Dachzelt für Chris, Wurfzelt für Guil, Armytent für mich, Luftmatratzen, Schlafsäcke)
- Nahrung je nach Einkauflaune, derzeit Nudeln, Reis, Haferflocken, Milch, Käse, Chicken, Eier, Hummus, Wraps, Soßen
- Solarpanel zum Laden der Sekundärbatterie (Kühlschrank)
- Ersatzbezinkanister
- Surfbrett (ok, nicht allzu nötig im Outback, aber dann in Cairns down South)
- Jede Menge Technik (Drohnen, Ladegeräte, Lampen, Kameras, Luftpumpen, GPS, Handys)
- Kartenmaterial
- Das Gepäck von uns dreien
Los ging es in Darwin mit einer kleinen Einkaufstour für noch benötigte Dinge, wie zB. Speiß und Trank sowie kleinere Ersatzteile und Besorgungen.
Unser erster Stop gen Süden war dann Berry Springs. Mehrere miteinander verbundene Wildwasserpools, die durch Ranger bebadbar wurden: betonierte Pfade, Poolkanten und Leitern sowie Krokodilüberwachung. Denn in der Regenzeit kann es passieren, dass die wesentlich aggressiveren Salzwasserkrokodile den Strom hinaufschwimmen und das Baden dann zu einem lebensgefährlichen Unterfangen machen. Wir sind trotzdem rein. Welch eine Erfrischung!
Weiter ging es zu den Wangudi Falls bzw. deren Campingplatz. Bei Dämmerung das Camp errichtet – bei 6$ p.P. Gebühr kann man sich auch nicht beschwerden – und die Wasserfälle im Sonnenuntergang betrachtet. Danach noch leckere Hummus Rucola Wraps sowie ein kühles Bier – so konnte der erste Abend gelungen ausklingen. Als dann noch Wallabies vorbeigehoppelt kamen, schlug mein Fotoherz noch viel höher 😉
Die Nacht war leider dank Bremsen/Mosquitos und Hitze unerträglich. Ab jetzt also: Zelt offen lassen und erst nach einigen Stunden Dunkelheit rein.
Am nächsten Morgen hieß es dann: entspannt in den Tag starten und ein erfrischendes Bad in den Wangudi Falls Pools nehmen. Ein bisschen verhocken kann man sich hier schon, dennoch muss es irgendwann weiter gehen.
Vorbei an eher unspektakulären Sümpfen entschieden wir uns für einen „kleinen“ 10km Umweg zur Lost City. Das Schild zu Beginn der Feldwegähnlichen Straße „4 Wheelers Only“ war mehr als berechtigt: Schräglage, Steilhänge, Schlaglöcher, Straßenabbrüche und in der Regenzeit wohl auch Flussquerungen ließen hier nicht lange auf sich warten. Am Ende, nach ca. 1h, wurde man dann mit interessanten Felsformationen, die eben wie Gebäude aussehen, belohnt. Eine verlorene Stadt eben 😉
Nächster Stop: eine 1h Wanderung um die Talmer Falls. Sehr eindrücklich doch leider nur von oben anzusehen und diesmal ohne bitter nötige Abkühlung.
Doch eine Überraschung gabs: unser geplanter Campingplatz scheint wohl geschlossen zu sein, doch wir ließen es mal drauf ankommen und fuhren weiter zu den…
…Florence Falls! Nacktbadende Schweizer ü60, junge Australier/Innen und Touris sowie Kinder. Alles und jeden hat man an diesem Ort angetroffen. Das ist auch die Entstehungsstelle für ein episches Video, das ich mit Chris GoPro von ihm gedreht habe: Unterwassershot von ihm schwimmend von hinten, als er auftauch geht die Kameraführung ebenfalls durch die Wasseroberfläche, sodass das Haareauschütteln in einer Totalen vor den Wasserfällen zu sehen ist. Hier der Vorgeschmack (Chris macht daraus ein fettes Youtube Video):
Guil ist eine absolute Wasserratte. Kaum sieht er Wasser, springt er rein, tauch, hält die Luft an und schießt Selfies mit seiner Wasserdichten Panasoic samt Stick.
Auf dem Rückweg gönnten wir uns noch einen kleinen 1h Marsch zu den Buley Rockhole Pools. Kleine Wasseransammlungen mit geringer Strömung dazwischen. Eine weitere Abkühlung 😉 auf dem Weg waren vor allem Vegetation beeindruckend. Zudem hatten wir die erste Begegnung mit einem giftigen Insekt: in wuselig schneller Tausendfüßler. Zu schnell für Bilder. Zu unberechenbar, um effektiv auszuweichen. Überlebt haben wir trotzdem. Flip Flops sind allerdings nicht die beste Idee 😉
Und: klar, die Campside war geschlossen. Also weiter. Batchelor Camp Side hieß das Ziel. Auf dem Weg ein kurzer Stop bei den Magnetic Termite Mounds – sehr touristisch, da eingezäunt und umbaut von Parkplätzen. Wild sehen die Termitenhügel dann doch besser aus.
In Batchelor wurde der Campingplatz von einem Pferde/Cowboy betrieben. Trinkwasserreserven auffüllen. In einer stationären Küche ordentlich Fusili Bolognese kochen. I am Legend schauen. Nachts vom wegen des Regens und Sturms zusammenstürzenden Zelt geweckt werden. Den Rest im Auto „schlafen“. Läuft.
Tag 3 hielt leider einen kleinen Rückschlag bereit. Alles bisher besuchte lag im Liechtfield National Park, den wir über eine der beiden Zufahrtsstraßen befahren haben. Allerdings wollten wir auch zu den Jumping Crocodiles, beim Adelaide River. Dieser ist aber nur über die andere Straße erreichbar. Also vorerst zurück nach Darwin. Besorgungen machen, Handynetz genießen, Mäccas essen und Eastpoint sowie Lake Alexander als auch den Mangrooven Broadwalk erkunden.
Aufgrund einer Unachtsamtkeit hats mich hier – in FlipFlops – leider ordentlich hinglassen, sodass nun dank Schürfwunden an Knie, Handgelenk und Ellenbogen sowie Ablederungen am Großzeh eine Besorgung u.a. Desinfektionsmittel und Bandagen waren. Wildwasserpools sind vorerst auch tabu -.-
Ganz zum Adelaide River haben wirs dann auch nicht mehr geschafft, sodass die dritte bislang erholsamste Nacht an einem nicht ganz legalem Spot erfolgte: Truckstop am Highway. Egal. Assassins Creed im Auto geschaut, gequatscht, Sternenbilder versucht zu schießen und schööön gepennt. Am nächsten Morgen verzückte ein traumhafter Sonnenaufgang über den angrenzenden Mangoplantagen. Hiervon gibt es aber kein Bild, da ich verschlafen im Zelt lag, die Kamera nicht holen wollte und den Moment aus dem „Fenster“ blickend auch so genossen habe 😉
Nach einer kurzen Fahrt waren wir dann beim Suprising Crocodile Jumping Unternehmen. Eine kurze Sichherheitsbelehrung sowie 45$ p.P. später ging es auf einen mittelgroßen Katamaran auf den ziemlich schlammigen Adelaide River. Die hier lebenden Krokodile sind wild. Zwar wissen sie, dass es bei den Booten frisches Buffalo Rind gibt, dennoch sind die Ranger darum bemüht, die Tiere nicht zu überfüttern und für das Fleisch in Form von Sprüngen arbeiten zu lassen, damit sie das eigentliche Jagen nicht einstellen. Diese Urgesteine leben seit über 250 Millionen Jahren auf unserer Erde, fressen alles, was kleiner als sie selbst ist, benötigen aber zum Gewichthalten nur knapp 1% ihres Körpergewichts pro Woche. Männlein wachsen immer weiter, bis zu 9m lang werden diese Biester, Weiblein stoppen so bei ca. 4m, damit sie klein und wenig bleiben, wenn sie die Brutstätten bewachen und -schützen. Die Beißkraft bewegt sich um eine Tonne, der Rekord des Luftanhaltens liegt bei 8-17h (Quellen unterscheiden sich). Zu sehen sind sie für gewöhnlich nur in letzten Moment, es sei denn, sie wollen gesehen werden. Diese Tiere sind respekteinflößend!
Weiter sollte es nach Katherine gehen. Eine Erfrischung bei den Robin Falls blieb mir wg. meines Zehs verwehrt, aber auch die beiden anderen mussten auf einen Vortümpel ausweichen, da die Wasserfälle ausgetrocknet waren:
Die übrige Fahrt war entspannt durch die Weite des Landes. Musik und Albereien vereinfachten die Zeit im Auto von insgesamt rund 4h.
Oben ohne bei offenen Fenster braucht man zudem keine Klimanlage – scho wieder Sprit gspart 😉
Mit Katherine haben wir das erste Drittel der Strecke nach Alice Springs hinter und gebracht. Campiert wird diesesmal wieder „luxuriöser“: mit Dusche, Küche, Trinkwasser und Netz, für ca. 15$ p.P. – und Swimmingpool am National Park Nitmiluk.
Abends im Kitchen-Bereich bei einem kühlen XXXX Bitter (ich weiß, komischer Brauereiname) im Hahn Brewers Bierkühler mit den restlichen Nudeln von Gestern den Abend ausklingen lassen. Danach mit Blick auf einen Sternenklaren Nachthimmel im Pool treiben lassen. Läuft.